Unser Vereinsschiff blieb auch im 2016 gut auf Kurs. Wir kamen flott voran, stürmische Wogen erlebten wir keine. Umso mehr konnten wir unterwegs alle gemeinsamen Taten und Erlebnisse geniessen.
Anfang Januar absolvierten wir unser obligates Probenwochenende in Muri, im Dachstock des Klostergebäudes. Es gab noch viel zu feilen, denn das anspruchsvolle Programm des Jahreskonzertes verlangte unseren vollen Einsatz. Lieder in so vielen, uns völlig fremden Sprachen vortragen zu können, war eine echte Herausforderung. Doch auch diesmal vergingen die Stunden wie im Flug und Marie-Louise war zum Ende zufrieden mit den gemachten Fortschritten.
Kurz darauf, am 22. Januar, durften wir an der Abdankungsfeier für unsere ehemalige langjährige Sängerkollegin Sylvia Jöhl mitwirken. Sie war nach längerer Krankheit verstorben.
Die Vorbereitungen rund um das Unterhaltungskonzert im Brüelmatt waren vor allem für Marie-Louise und den Vorstand sehr zeitintensiv. Einen waschechten Reiseleiter aus Wien fanden wir zwar recht schnell. Doch wie sollte er uns auf unserer Schiffsreise begleiten? Im Internet fanden wir auch mehr als genug Informationen zur Donau, zu ihren angrenzenden Ländern und deren Geschichte und Kultur. Bis wir schliesslich die richtige Auswahl getroffen und in eine passende Form gebracht hatten, brauchte es einige zusätzliche Sitzungen, zu denen Marie-Louise immer nach Birmensdorf fuhr.
Doch weil wir das Glück haben, dass unsere Dirigentin sehr viel Engagement für die szenische Gestaltung unserer Bühnenkonzerte zeigt, passte schliesslich wieder alles perfekt zusammen. Auch die Ideen für die Bühnengestaltung und die Tischdekorationen wurden mit viel Liebe gesammelt und umgesetzt. Vor allem Sylvia und Peter Hunkeler tüftelten, entwarfen, druckten und falteten in unzähligen Stunden über 40 Donauschiffe. Diese schmückten das blau-silberne Donauband auf den Tischen auf das Schönste, wie obiges Foto zeigt.
Am 7. Februar war es dann soweit. „Der Donau entlang“ lautete der Titel unseres Konzertes. Reisefertig und mit Gepäck strömten die Sängerinnen von allen Seiten auf die „MS Frauenchor“. Nach dem Lied „Reisen, reisen in die weite Ferne“ hiess es „Leinen los“!
Charmant begleitet von Reiseleiter Gerhard Eichinger folgten Lieder aus allen zehn Donauländern, musikalisch unterstützt und mit Instrumentalstücken ergänzt vom flotten „Bordorchester“ mit Barbara Litschig (Violine), Simone Matile (Klavier) und Clemens Diesbergen (Akkordeon). Die gute Stimmung im Saal übertrug sich natürlich gleich wieder auf die Sängerinnen und die Musiker, sodass wir zu Bestform auflaufen konnten.
Besondere Freude bereiteten auch uns mit Sicherheit „Balkanfeuer“, ein Medley von ungarischen Melodien und natürlich zum Schluss „An der schönen blauen Donau“ von Johann Strauss. Nicht nur das Publikum im vollbesetzten Saal war begeistert. Auch Marie-Louise meinte, dies sei bisher unser bestes gemeinsames Konzert gewesen.
Der Frauenverein übernahm erstmals auch im Gemeindezentrum die Bewirtung unserer Gäste. Drei junge Frauen mit professioneller Erfahrung führten den Service zusätzlich an, sodass die Bedienung gut klappte. Das Speisenangebot hingegen werden wir künftig vereinfachen und standardisieren, damit auch besonders kritische Gäste zufrieden gestellt werden können.
Christine Zeiter hatte ursprünglich den Vorschlag eingebracht, einmal ein Konzert mit „Zigeunerklängen“ zu gestalten. Leider konnte sie am Konzert aber nur noch als Zuhörerin dabei sein. Eine schwere, unheilbare Krankheit machte ihr das Singen und bald auch das Sprechen unmöglich. Im Februar gab sie schweren Herzens ihren Übertritt zu den Passiven bekannt.
An der Generalversammlung vom 21. März durften wir Heather Cheung-Tang als neue Sängerin im Alt willkommen heissen. Hertha von Mecklenburg konnte ihr Amt als Aktuarin nicht wie erhofft, vorzeitig abgeben. Dafür beschlossen wir einige wichtige Aktivitäten und Werbeaktionen für das laufende Jahr.
Marie-Louise’s Vorschlag, am Kirchenkonzert 2017 einen Trompeter mitwirken zu lassen, fanden wir alle prima, und so konnte die Liedwahlkommission schon im Frühsommer die ersten Lieder prüfen und Marie-Louise nach einem geeigneten Solisten Ausschau halten.
Zum Sommerhöck trafen wir uns im Restaurant Molino in Affoltern am Albis. Die Mehrzahl von uns Sängerinnen war schon in Hedingen ausgestiegen und unter Sylvias Reiseleitung querfeldein ans Ziel gewandert. Yvonne Lips stiess ebenfalls zu unserer Tischrunde, was uns natürlich besonders freute. Schliesslich wohnt sie ja jetzt in Affoltern im Alterszentrum Obstgarten.
Für die eintägige Vereinsreise Ende August hatten Marie-Louise, Sylvia und Maja Schloss Wildegg und den Hallwilersee als Ziele ausgedacht. Bei schönstem Wetter genossen wir eine spannende Führung durch das prächtige Aargauer Schloss, das über viele Generationen von der gleichen Familie bewohnt worden war. Die Gartenanlagen erkundeten wir dann auf eigene Faust. Natürlich hätte uns Judith noch sehr viel Interessantes dazu erzählen können. Doch leider war sie diesmal verhindert.
Am Hallwilersee angekommen, wanderten einige dem Ufer entlang nach Beinwil. Die anderen fuhren direkt nach Beinwil und suchten Erfrischung im Strandbad oder in der Gartenwirtschaft. Die einstündige Rundfahrt mit dem Schiff genossen wir wieder gemeinsam und alle liessen sich unterwegs ein kühles Glacé schmecken. Im gediegenen Restaurant Schifflände Birrwil genossen wir ein vorzügliches Abendessen, und später fuhren wir gutgelaunt mit Bahn und Bus wieder nach Hause.
Am 21. September organisierte der Chorverband Limmattal eine Carfahrt ins malerische Städtchen Riquewihr im Elsass. So hatten auch einige von uns Gelegenheit, teilzunehmen und Sängerinnen und Sänger aus anderen Limmattaler Chören zu treffen.
Am Herbstmärt wiederholten wir eine frühere Werbeaktion, mit Guetzli in Notenform passende Frauen anzusprechen und für den Chor zu gewinnen. Der Erfolg war im Vergleich zum Aufwand diesmal sehr bescheiden. Doch wir warten noch ab, ob der Kurs „Chorsingen leicht gemacht“, der von Marie-Louise im November wieder durchgeführt worden ist, uns vielleicht weitere Interessentinnen bringt. Eine Sängerin haben wir schon fast auf sicher!
Der 5. Oktober war ein sehr trauriger Tag für uns. Christine Zeiters Krankheit war unerwartet schnell vorangeschritten, und wir mussten für immer von ihr Abschied nehmen. Gemeinsam hatten wir noch Lieder ausgesucht, die sich Christine für ihre Abdankung gewünscht hatte. Und so bestritt der Chor mit Marie-Louise auch als Organistin den ganzen musikalischen Teil der Feier. Es war ein würdevolles und bewegendes Abschiedsgeschenk an unsere viel zu früh verstorbene, von allen äusserst geschätzte Sängerkollegin.
Am 24. Oktober hatten wir Gelegenheit, die musikalische Reise der Donau entlang wieder aufleben zu lassen. Auf Einladung des Frauenvereins durften wir am Seniorennachmittag die schönsten Lieder des Konzertes nochmals vortragen und den Gästen damit eine Freude bereiten.
Mit grosser Freude konnten wir am 30. Oktober Irene Hasler zur neuen Aktuarin wählen und damit Hertha endlich entlasten. Wir bedankten uns schon mal mit einem kleinen Geschenk für die langjährige Unterstützung im Vorstand. Und wir werden Hertha an der nächsten Generalversammlung noch offiziell verabschieden.
Zum Adventshöck versammelten wir uns bereits am 12. Dezember im Alterszentrum am Bach. Nach einem gemütlichen Apéro las uns Vreni ihren schönen Reisebericht vom Sommerausflug Schloss Wildegg/Hallwilersee vor. Bisher hatten wir damit immer bis zum Ende der Generalversammlung gewartet. Doch der neue Modus kam sehr gut an – Wir blicken ja schliesslich auf das Jahr 2016 zurück. Nach dem feinen Nachtessen freuten sich schon alle wieder auf Verenas neue Geschichte von Kater Kopernikus und Frau Bill. Bei süssen Stückli und Kaffee liessen wir den Abend ausklingen.
Am 19. Dezember trafen wir uns nochmals im Singsaal zu einer Gesangsprobe. Natürlich hatte MarieLouise auch ein paar Weihnachtslieder vorbereitet, die wir in feierlicher Stimmung sangen. So ging unser Vereinsjahr friedlich und harmonisch zu Ende.
Ich danke Marie-Louise und euch allen herzlich für die schöne musikalische Zusammenarbeit und für eure stetige Bereitschaft zur Mithilfe bei zahlreichen speziellen Aufgaben rund um den Verein und unsere Auftritte. Wenn dreissig Frauen ihre vielfältigen Fähigkeiten und Talente zur Verfügung stellen, entsteht immer wieder „Öppis Gfreuts“.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen ein abwechslungsreiches gefreutes Vereinsjahr 2017.
Maja Rajgl